Wie versprochen führe ich hier meine Posts über das Schreiben weiter. Diesmal mit einem Schwierigerem Thema.
Ich tue mich schwer mit der Namensfindung von Chrakteren in meinen Geschichten. Sehr lange überlege ich hin und her, wie er am besten zu klingen hätte und welche Bedeutung er tragen sollte. Außerdem sollte er individuell zum Charakter passen. Um alle diese Anforderungen erfüllen zu können bedarf es eines großen Repertoires an Namen. Wie ich meines fülle möchte ich einmal darlegen.
Es gibt jede Menge Literatur über und für die Benennung von Menschen. Sie sind Betitelt mit “Die besten Babynamen” oder ähnlich. Mag kitschig klingen und auch seltsam wirken, wenn ich im Buchhandel in der tiefsten Frauenabteilung in derartiger Literatur blättere, aber beim Streifen durch diese Bücher kann einem, wenn auch selten, ein Kleinod an Namen auffallen.
Eine andere, wenn auch makabre Namensquelle sind Sterbeanzeigen. Auch dort bin ich schon häufiger fündig geworden und benutze Vor- oder Nachnamen verstorbener Leute. Genauso wie Sterbeanzeigen ist auch ein aufmerksamer Gang über den Friedhof geradezu erhellend. Insbesondere die älteren Friedhöfe. Die Namen, welche aus der Mode gekommen sind oder einfach seit einem knappen Jahrhundert nicht mehr vorkommen haben es mir besonders angetan.
Schließlich ist auch das Internet eine hervorragende Quelle für alle Arten von Namen. Es gibt ein reichhaltiges Bouquet an Ratgebern, wie man sein Kleinkind benennen sollte. Auch hier gilt: reinschauen schadet nicht, aber vertiefen sollte man sich darin nicht. Es gibt auch sehr schöne Seiten, die einem ohne viel Werbung die Wortherkunft und damit die Bedeutung der Namen verraten. Meine beliebteste Seite ist behindthename.com, welche auch gute Filterfunktionen hat und auch Namen zu verschiedenen Themengebieten anbietet.
So viel zu den Namensquellen. Was einem niemand abnehmen kann ist die Entscheidung für einen Namen zu treffen. Da hat wahrscheinlich jeder seine eigene Methode. Ich versuche im Namen ein wichtiges Merkmal der Person, die ich benennen möchte, einzufangen. Mal ist es eine Äußerlichkeit, häufiger aber ein Charakterzug. Nur selten vergebe ich einen namen nur rein zufällig.
Was meiner Meinung nach nicht geht, sind Namen, die entweder durch grobes draufschlagen auf die Tastatur entstanden sind oder indem man eine Meute Katzen über selbige gejagt hat. Das ist scheinbar insbesondere im Fantasy-Genre sehr beliebt und soll wohl den Anschein erwecken, dass da tatsächlich eine Sprache vom Autor entwickelt wurde. Wenn diese allerdings sonst nirgendwo in größeren Mengen auftaucht, außer in Namen und ein paar Redewendungen, dann kann man es getrost sein lassen. Da rate ich eher dazu den Bereich der Namensherkunft exotisch zu wählen. Beispielsweise sind Namen für Zwerge “klassischerweise” aus dem Altnordischen entlehnt. Dadurch ist dann Namen dieser herkunft für Zwerge reserviert.
Natürlich will ich niemanden davon abhalten, sein Buch zu schreiben wie er es möchte. Wie immer gebe ich nur meine Meinung kund und versuche Ratschläge zu geben.